Die Sprache des Gehirns
Das Gehirngewebe besteht aus einzelnen Zellen, den Neuronen. Neuronen sind Nervenzellen, die in der Lage sind, Impulse (Information) aufzunehmen, zu bearbeiten und anschliessend weiterzuleiten. Ein Neuron hat einen Zellkern und diverse Äste, die Dendriten (griechisch für Baum), die Informationen von Nachbarzellen aufnehmen. Weiter ist es mit einem Hauptast, dem Axon, ausgestattet, über das die empfangenen Informationen je nach Relevanz weitergeleitet werden. Innerhalb des Neurons läuft die Information als elektrisches Potential. Ist dieses stark genug, wird die Information an das nächste Neuron weitergeleitet und durchbricht vielleicht irgendwann die Oberflächenspannung Ihres Bewusstseins. Das passiert relativ selten, primär entscheidet und bewertet das Gehirn ohne Ihre bewusste Anwesenheit.
Neuronen sind stark spezialisiert. So gibt es Zellen in der Sehhirnrinde (am Hinterkopf), deren Vorzugsreiz in der Form eines T besteht. Sämtliche wiederkehrende Strukturen, die Ihnen tagtäglich über den Weg laufen, haben wahrscheinlich eine dazugehörige Nervenzelle, die feuert, wenn sie diesen Reiz lokalisiert. Wird diese eine Zelle erregt, hemmt sie die Zellen in ihrer Umgebung (die selten ähnliche Aufgaben haben) um ihren Reiz mit Priorität A weiterzugeben.
Durch Lernprozesse werden Dendriten und Axon untereinander vernetzt und kommunizieren über Schnittstellen, die Synapsen, miteinander. Zwischen den Synapsen werden im sogenannten synaptischen Spalt chemische Botenstoffe - Neurotransmitter und andere Neurochemikalien - ausgeschüttet, die von der Gegenstelle aufgenommen werden. Da es viele unterschiedliche Informationsträger gibt, funktionieren die Überträgerstoffe und deren entsprechende Rezeptoren nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Nur bestimmte Neurotransmitter können an ihrer persönlichen docking station rezipiert werden. Auf diese Art erhalten die Dendriten Informationen von vielen Tausenden anderer Neuronen, die im Zellkern verarbeitet werden. Danach entscheidet das Neuron nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip, ob es denn nun feuert oder nicht. Ist der Reiz stark genug, wird die Information über das Axon an andere Dendriten weitergeleitet, wenn nicht, versandet sie. Wie gesagt, in unserem Gehirn befinden sich an die 100 Milliarden Neuronen. Nur 10 Prozent davon haben Kontakt nach aussen, zu Körperteilen und Sinnesorganen. Der Rest beschäftigt sich mit sich selbst und seinen Kollegen.
Trotz der komplizierten Kombination von elektrischer und chemischer Übertragung bewegen sich die Informationen sehr rasch durch den Körper - etwa 240 Stundenkilometer im Axon und einige Tausendstel Sekunden an der Synapse.
Ein praktisches Beispiel für perfekte Vernetzung: Eine der grossen neuropsychologischen Fragen stellt sich nach der Reproduktion von Erinnerungen: Wie kann es sein, dass wir Ereignisse, Menschen und Fakten so zielsicher erinnern? Von verschiedenen Seiten wurde ein Homunculus, ein kleines Männchen vorgeschlagen, das Bibliothekarsaufgaben wahrnimmt, und immer im passenden Moment für die entsprechende Erinnerung sorgt. Hier stellt sich dann natürlich die Frage, wer diesen Homunculus managementmässig betreut.
Es ist bekannt, dass der Mensch auf einem sehr tiefen Level in Bildern denkt und auch bildhaft memoriert. Wenn man natürlich alle jemals erlebten Bilder abspeichern will, kommt auch der luxuriöseste Biocomputer über kurz oder lang ins schwitzen. Eine sehr interessante These fand ich bei Antonio Damasio, einem bekannten amerikanischen Neurologen. Er geht davon aus, dass sich kleinere Zellverbände für die jeweilige Situation die An-/Ausstellung der gereizten Neuronen merken. Wenn also eine bestimmte Situation abgerufen werden soll, wird dieser Zellverband aktiviert, der seinerseits wieder einen Grossteil der Neuronen aktiviert, die in der vom Archiv angeforderten Situation getriggert wurden. Hier zeigt sich einmal mehr der Vorsprung der Natur, denn die modernen Komprimierungsprogramme von Computern arbeiten ähnlich, aber bei weitem nicht so effizient.
Neuronen sind stark spezialisiert. So gibt es Zellen in der Sehhirnrinde (am Hinterkopf), deren Vorzugsreiz in der Form eines T besteht. Sämtliche wiederkehrende Strukturen, die Ihnen tagtäglich über den Weg laufen, haben wahrscheinlich eine dazugehörige Nervenzelle, die feuert, wenn sie diesen Reiz lokalisiert. Wird diese eine Zelle erregt, hemmt sie die Zellen in ihrer Umgebung (die selten ähnliche Aufgaben haben) um ihren Reiz mit Priorität A weiterzugeben.
Durch Lernprozesse werden Dendriten und Axon untereinander vernetzt und kommunizieren über Schnittstellen, die Synapsen, miteinander. Zwischen den Synapsen werden im sogenannten synaptischen Spalt chemische Botenstoffe - Neurotransmitter und andere Neurochemikalien - ausgeschüttet, die von der Gegenstelle aufgenommen werden. Da es viele unterschiedliche Informationsträger gibt, funktionieren die Überträgerstoffe und deren entsprechende Rezeptoren nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Nur bestimmte Neurotransmitter können an ihrer persönlichen docking station rezipiert werden. Auf diese Art erhalten die Dendriten Informationen von vielen Tausenden anderer Neuronen, die im Zellkern verarbeitet werden. Danach entscheidet das Neuron nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip, ob es denn nun feuert oder nicht. Ist der Reiz stark genug, wird die Information über das Axon an andere Dendriten weitergeleitet, wenn nicht, versandet sie. Wie gesagt, in unserem Gehirn befinden sich an die 100 Milliarden Neuronen. Nur 10 Prozent davon haben Kontakt nach aussen, zu Körperteilen und Sinnesorganen. Der Rest beschäftigt sich mit sich selbst und seinen Kollegen.
Trotz der komplizierten Kombination von elektrischer und chemischer Übertragung bewegen sich die Informationen sehr rasch durch den Körper - etwa 240 Stundenkilometer im Axon und einige Tausendstel Sekunden an der Synapse.
Ein praktisches Beispiel für perfekte Vernetzung: Eine der grossen neuropsychologischen Fragen stellt sich nach der Reproduktion von Erinnerungen: Wie kann es sein, dass wir Ereignisse, Menschen und Fakten so zielsicher erinnern? Von verschiedenen Seiten wurde ein Homunculus, ein kleines Männchen vorgeschlagen, das Bibliothekarsaufgaben wahrnimmt, und immer im passenden Moment für die entsprechende Erinnerung sorgt. Hier stellt sich dann natürlich die Frage, wer diesen Homunculus managementmässig betreut.
Es ist bekannt, dass der Mensch auf einem sehr tiefen Level in Bildern denkt und auch bildhaft memoriert. Wenn man natürlich alle jemals erlebten Bilder abspeichern will, kommt auch der luxuriöseste Biocomputer über kurz oder lang ins schwitzen. Eine sehr interessante These fand ich bei Antonio Damasio, einem bekannten amerikanischen Neurologen. Er geht davon aus, dass sich kleinere Zellverbände für die jeweilige Situation die An-/Ausstellung der gereizten Neuronen merken. Wenn also eine bestimmte Situation abgerufen werden soll, wird dieser Zellverband aktiviert, der seinerseits wieder einen Grossteil der Neuronen aktiviert, die in der vom Archiv angeforderten Situation getriggert wurden. Hier zeigt sich einmal mehr der Vorsprung der Natur, denn die modernen Komprimierungsprogramme von Computern arbeiten ähnlich, aber bei weitem nicht so effizient.
Kevint - 30. Dez, 14:51
Mann oh Meter...
Hab gerade Mario Barth gesehen: Männer sind Schweine, Frauen aber auch. Hab mich kringelig gelacht. hab jetzt noch Magenschmerzen vom Lachen. Ist absolut empfehlensert. Frohes Neues...