Unterrichtstechniken oder Methode? (4)
Weder das Prinzip der Handlungsorientierung, noch das von Klippert angebotene Training präsentieren
sich als „Methode“. Grundsätzlich treffen didaktische Vorschläge, die den Anspruch
erheben, eine Methode zu sein, auf große Skepsis. In der pädagogisch-didaktischen Literatur wird
durchgängig die Meinung vertreten, man solle nicht einseitig verfahren und lieber unterschiedliche
methodische Zugänge je nach Situation einsetzen. Es gebe keine Methode, die allen Ansprüchen
gerecht werden könne. Wenn aber im Unterricht eklektisch vorgegangen wird, besteht die
Gefahr, dass permanent Widersprüche zwischen den unterschiedlichen Lernzielen, oder zwischen
den Lernzielen und den Lerntechniken auftreten. Ein effektiver, ökonomischer Unterricht verlangt
ein sehr kohärentes Ganze von Lerntheorie, Lernzielen und davon abgeleiteten methodischen
Maßnahmen. Die Qualität einer Methode misst sich danach, ob die angestrebten Lernziele die
größtmögliche Bandbreite der von der Gesellschaft gewünschten Bildungsziele erreicht und ob die
angewandten Techniken zwingend zu den von ihr angegebenen Lernzielen führen. Steht sie in
Konkurrenz zu anderen Methoden hat sie ferner den Nachweis zu erbringen, dass mit keiner
andere Methode die genannten Lernziele besser zu erreichen sind. Angesichts der Strenge dieser
Kriterien ist verständlich, dass es niemand wagt, ein solcher Anspruch zu erheben. Solange aber
kein kohärentes Unterrichtsmodell angeboten wird ist davon auszugehen, dass die Lehrer zwar
versuchen ihren Unterricht durch offene Techniken “aufzulockern”, sobald es aber Ernst wird zum
einzigen existierenden kohärenten Modell zurückkehren, nämlich zum Frontalunterricht. Damit
stehen sie aber im Widerspruch zu den jüngeren Lehrplänen.
Auszug aus PDF Warum LdL; von
Jean-Pol Martin: Lernen durch Lehren
sich als „Methode“. Grundsätzlich treffen didaktische Vorschläge, die den Anspruch
erheben, eine Methode zu sein, auf große Skepsis. In der pädagogisch-didaktischen Literatur wird
durchgängig die Meinung vertreten, man solle nicht einseitig verfahren und lieber unterschiedliche
methodische Zugänge je nach Situation einsetzen. Es gebe keine Methode, die allen Ansprüchen
gerecht werden könne. Wenn aber im Unterricht eklektisch vorgegangen wird, besteht die
Gefahr, dass permanent Widersprüche zwischen den unterschiedlichen Lernzielen, oder zwischen
den Lernzielen und den Lerntechniken auftreten. Ein effektiver, ökonomischer Unterricht verlangt
ein sehr kohärentes Ganze von Lerntheorie, Lernzielen und davon abgeleiteten methodischen
Maßnahmen. Die Qualität einer Methode misst sich danach, ob die angestrebten Lernziele die
größtmögliche Bandbreite der von der Gesellschaft gewünschten Bildungsziele erreicht und ob die
angewandten Techniken zwingend zu den von ihr angegebenen Lernzielen führen. Steht sie in
Konkurrenz zu anderen Methoden hat sie ferner den Nachweis zu erbringen, dass mit keiner
andere Methode die genannten Lernziele besser zu erreichen sind. Angesichts der Strenge dieser
Kriterien ist verständlich, dass es niemand wagt, ein solcher Anspruch zu erheben. Solange aber
kein kohärentes Unterrichtsmodell angeboten wird ist davon auszugehen, dass die Lehrer zwar
versuchen ihren Unterricht durch offene Techniken “aufzulockern”, sobald es aber Ernst wird zum
einzigen existierenden kohärenten Modell zurückkehren, nämlich zum Frontalunterricht. Damit
stehen sie aber im Widerspruch zu den jüngeren Lehrplänen.
Auszug aus PDF Warum LdL; von
Jean-Pol Martin: Lernen durch Lehren
Kevint - 27. Feb, 17:56